Erasmus + digital in Skopje
Der Erasmus+ Club stellte sich in der letzten Septemberwoche einer besonderen Herausforderung: Eine Jugendkonferenz sollte in Skopje, in Nordmazedonien stattfinden. Die niederländischen und litauischen Schülergruppen unserer Erasmus-Projektgruppe konnten zu dieser Konferenz nach Nordmazedonien fliegen, unsere Schülerinnen und Schüler konnten jedoch wegen der aktuellen Corona-Bestimmungen nur digital an der Konferenz teilnehmen.
Das digitale und persönliche Beisammensein startete am Montag mit einer Auftaktveranstaltung zum Thema: Wie können Vorurteile in unserer Zeit überwunden werden. Eine deutsche Botschaftsvertreterin und die nordmazedonische Koordinatorin Veselche Levanotvska begrüßten die deutsche Schülergruppe enthusiastisch und nach einer Einführung durch den Schulleiter des Yamal Colleges in Skopje durften die deutschen Schüler auch bei ersten Kennenlernaktivitäten anwesend sein.
Danach folgte die Konferenz in Rutesheim und Skopje dem Dreischritt: Was sind Vorurteile, wir und unsere Vorurteile und wie können diese Vorurteile überwunden werden.
Vorurteile lernten die deutschen Schüler am Tübingen Institute for Medical Education kennen, wo sie sich mit „Fatsuits“ in die Haut anderer Menschen hineinversetzen konnten und so manch einer mit Mehrgewicht beim Treppenlaufen ins Schwitzen geriet. Am Mittwoch folgte eine Einführung der Schüleraufgaben: Sonna Pelz; Expertin für Wirtschaft und Statistik aus Frankfurt, informierte mit ihren Auslandserfahrungen in China darüber, wie Straßeninterviews über Vorurteile am besten angegangen werden können und hatte viele kulturelle und praktische Hinweise für die Schüler und Schülerinnen parat. Dies konnte die deutsche Gruppe in Stuttgart sowie München und die anderen Jugendlichen in Skopje in den nächsten Tagen umsetzen und ihre ersten professionellen Interviews auf Englisch mit großem Erfolg führen. Für die deutsche Schülergruppe ging es Mittwochnachmittag zu einer Besprechung der Ausstellung HASS im Haus der Geschichte Stuttgart, die im Dezember eröffnet wird. Hier erfuhren die zehn Jugendlichen anhand von Objekten und historischen Einzelfällen Konsequenzen von (falschem) Umgang mit Vorurteilen. Am nächsten Tag brach der EU-Club schon früh nach München auf und kam nach einigen unerwarteten Transportproblemen mit einer Stunde Verspätung am schön gelegenen „Centrum für angewandte Politikforschung“ „CAP“ der Ludwig-Maximilians-Universität München an. Dort beeindruckte nicht nur das schöne Ambiente, sondern auch das liebevoll gestaltete Programm und der ein oder andere baldige Abiturient machte sich Gedanken über ein zukünftiges Studium im Nachbarbundesland. Den inhaltlichen Abschluss bildete eine Gesprächsrunde mit Herrn Schallner und Frau Stoll von der Firma Bosch, die von ihren Strategien der Vorsorge und kulturellen Tage berichteten. Abends trafen sich alle Mitglieder des EU-Clubs zum großen Abschlussgrillen.
Dr. Stefanie Neidhardt
Erasmus+ Koordinatorin
Programm an der Ludwig-Maximilians-Universität München