Nachdem sich das Erasmus plus Projekt „Traces of Otherness“ mit dem vergangenen Interview mit dem ehemaligen Direktor der europäischen Polizeibehörde Europol eher in mitteleuropäischen Gefilden bewegte, ging es am 08. Juni 2020 mit den Schülerinnen und Schülern der 10. und 11. Klassen des Gymnasium Rutesheims sowie Jugendlichen aus Litauen, den Niederlanden und Nordmazedonien digital ins ferne Skopje.

Hier diskutierten sie „European Matters“ – europäische Angelegenheiten mit dem Professor und Politiker Veton Latifi. Die Gruppe ging den Spuren des Fremden besonders im System der europäischen Universitäten nach und fragte nach Anerkennung, Zusammenarbeit aber auch Ablehnung von fremden Kulturen, Hintergründen und Eindrücken.

Veton Latifi zeichnete sich als interessanter Gesprächspartner aus, da er sich Zeit seines Lebens mit politischen und internationalen Beziehungen in Europa, besonders aber auf dem Balkan auseinandersetzte. Dabei half ihm seine Erfahrung nicht nur als Politiker, sondern vor allem auch als Professor mit verschiedenen Vorträgen und Aufenthalten in Harvard (USA), Oxford (GB), Berlin (D), Budapest (U) und Halifax (Kanada). Zudem ist er Autor zahlreicher Beiträge über politische Führung, Verhandlungen und politische Institutionen.

Herr Latifi konnte dann auf die Anfragen eines Schülers eine Einführung in die Welt der europäischen Universitäten und ihrer möglichen Studienprogramme liefern. Er zeigte anschaulich auf, wie groß die Möglichkeiten für Studierende sind, innerhalb Europas die Universität zu wechseln und dass dadurch Beziehungen und Netzwerke entstehen, die ein ganzes Leben lang beruflich erfolgreich sein können. Ihm fiel besonders der Unterschied zwischen jungen und alten europäischen Institutionen auf – die einen mit viel Vitalität und Visionen, die anderen mit Erfahrung und dem Bedürfnis nach Austausch.

Für Europa wünschte sich Veton Latifi die Erkenntnis, dass Menschen, die gemeinsam zusammen an einem Projekt arbeiten, globale und europäische Probleme leichter lösen können, da unterschiedliche Erfahrungen, Kulturen und Einsichten bereichern. Ausdrücklich forderte er die Abwendung von Werten, die zu Fremdenfeindlichkeit und Hass in der Gesellschaft führen. Einen Weg zu diesem Ziel sieht er in der Stärkung der internationalen Kommunikation, die auch Inhalt seines in Skopje erstellen Studienganges darstellt.

Den Schülerinnen und Schülern des Erasmus plus Programms „Traces of Otherness“ gab Veton Latifi mit auf den Weg, immer ein Buch bei sich zu tragen, denn Bücher sind der Weg zu Wissen. Außerdem forderte er die Jugendlichen auf, Träume zu haben und sich Ziele zu setzen, die nicht aufgegeben werden sollten, auch wenn es manchmal schwierig sein kann.

Dr. Stefanie Neidhardt
Koordinatorin Erasmus+ Projekt

Bild Veton Latifi

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