LEAD-Tage
LEAD – dieses Akronym steht für Learning, Exploration And Development. Seit dem Schuljahr 2024/25 ersetzen die LEAD-Tage das bisherige Methodentraining am Gymnasium Rutesheim, das traditionell an zwei Tagen vor den Herbstferien stattfindet. Neben dem Methodenlernen wird der Schwerpunkt nun auch auf Aspekte gelegt, die in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen haben:
In der Unterstufe lernen die Schülerinnen und Schüler, sich im Alltag an der weiterführenden Schule zurechtzufinden und den Schulalltag zu meistern: Wie lerne ich zu lernen? Wie organisiere ich meinen Schulalltag? Wie kann ich mich besser konzentrieren? Wie gelingt die Arbeit im Team? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 und 6. „Seit ich auf dem Gymnasium bin, muss ich mir viel genauer überlegen, wann ich welche Hausaufgaben mache. Bei den LEAD-Tagen haben wir gelernt, wie ich mich organisieren kann und dass ich meine Schultasche am besten abends packe“, sagt eine Schülerin aus der Klasse 5a und zeigt damit, wie wichtig es ist, den eigenen Lernprozess zu organisieren und dass bereits in der Unterstufe der Grundstein für erfolgreiches Lernen gelegt wird.
Ab Klasse 7 ist eine GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen) pro Schuljahr verpflichtend. Beurteilt wird hierbei eine vom Schüler selbstständig im Laufe des Schuljahres erbrachte individuelle Leistung. Im Rahmen der LEAD-Tagen lernen die Schülerinnen und Schüler das Handwerkszeug hierfür: Wie recherchiere ich ein Thema? Was sind die Ziele einer guten Präsentation? Wie gestalte ich einen guten Vortrag?
Das erworbene Wissen wird in Klassenstufe 9 vertieft und die Schülerinnen und Schüler lernen, eigene Problemfragen zu formulieren und einen kritischen Denkprozess anzuregen. Des Weiteren stehen in dieser Klassenstufe das Erlernen von Methoden zur Selbstregulation im Fokus, die ihnen ermöglichen sollen, ihre Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulse und Handlungen zu steuern. Dies gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Wichtigkeit, um eigene Ziele optimal verfolgen zu können und sich als selbstwirksam zu erleben. Die Jugendlichen gewinnen so Vertrauen in die eigenen Kompetenzen, was sich wiederum positiv auf die Motivation auswirkt und dabei hilft, Gruppendruck standzuhalten, Konflikte ohne Gewalt auszutragen und sozialen Anschluss zu finden.
Neu hinzugekommen sind Module zur Prävention im Bereich Mediengefahren und zur Demokratiebildung in Klassenstufe 8. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln eine eigene Demokratie und müssen sich beim Spiel „Join the Comfortzone” entscheiden, ob sie als fiktive Charaktere in ihrem Staat lieber Sozialpunkte sammeln oder sich für die Menschlichkeit einsetzen: Ein von der SMV entworfener Arbeitsauftrag zielte außerdem darauf ab, sich darüber Gedanken zu machen, wie Demokratie an unserer Schule ganz konkret gestaltet werden kann.
Der Projektttag Arbeitswelt bietet den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 10 wertvolle Einblicke in die Berufswelt und Bewerbungspraxis. Unter den Gästen der Veranstaltung waren hochkarätige Vertreter aus verschiedenen Branchen, die ihre Erfahrungen und Tipps an die Jugendlichen weitergaben. „Wir konnten richtig viele Berufe kennenlernen, das hat wirklich dabei geholfen, uns zu überlegen, in welche Richtung ich später beruflich gehen möchte“, berichtete die Klasse 10d im Anschluss an die Veranstaltung. Diese Erkenntnisse können in Klassenstufe 11 im Rahmen des BOGY-Praktikums (Berufsorientierung am Gymnasium) ganz praktisch in die Tat umgesetzt werden und sollen die Schülerinnen und Schüler zur selbstständigen Berufs- und Studienwahl ermächtigen. Sie absolvieren ein einwöchiges Praktikum in einem Betrieb ihrer Wahl und setzen sich auf diese Weise mit den eigenen Interessen, Fähigkeiten, Werten und Zielen auseinander, die ihre spätere Studien- und Berufswahl beeinflussen.
Dass die LEAD-Tage am Gymnasium Rutesheim eine gewinnbringende Weiterentwicklung des Methodentrainings darstellen, zeigen auch die positiven Stimmen aus dem Lehrerkollegium: „Die Themen sprechen unsere Schülerinnen und Schüler lebensweltnah an und regen sie zum kritischen Denken und zur Reflexion des eigenen Lernprozesses und zur Teilhabe in der Gesellschaft an.”