Die diesjährige Juniorwahl am Gymnasium Rutesheim hat nicht nur spannende Ergebnisse hervorgebracht, sondern auch konträre Resultate im Vergleich zur Bundestagswahl 2025 gebracht. Mit einer Wahlbeteiligung von über 80 %, die das politische Engagement unserer Schülerinnen und Schüler widerspiegelt, zeigt sich das Gymnasium Rutesheim als ein Ort der kritischen Auseinandersetzung mit anstehenden Themen und der demokratischen Teilhabe.

Etwas überraschend und gegenläufig zu den Ergebnissen der Bundestagswahl hatten wir bei der diesjährigen Juniorwahl eine neue Wahlsiegerin. Bei den Zweitstimmen lag die SPD mit 27,4% knapp vor der CDU, die 24,5% der Stimmen auf sich vereinen konnte. Die Grünen erhielten 16,8%, gefolgt von der FDP mit 9,3% und Die LINKE mit 8,5%. Auffällig ist, dass die AfD mit nur 4,2% deutlich hinter ihrem bundesweiten Ergebnis zurückblieb, was auf eine kritische Haltung unserer Schülerschaft gegenüber extremen Positionen hindeutet. Auch die übrigen Parteien wie BSW (1,5%) und Volt (1,9%) sowie die sonstigen Parteien (5,9%) spiegelten zwar eine breite Vielfalt an politischen Präferenzen wider, zeigt aber auch, dass unsere Schülerschaft deutlich mehr zur politischen Mitte tendiert als der bundesdeutsche Durchschnitt.

Bei den Erststimmen setzte sich Jasmina Hostert von der SPD mit 216 Stimmen klar gegen den Lokalmatador Marc Biadacz von der CDU durch, der 152 Stimmen erhielt. Ein entscheidender Beitrag zu diesem Wahlergebnis war vermutlich die vorausgegangene Podiumsdiskussion, die von unserer Gemeinschaftskunde­fachschaft und der SMV organisiert wurde. Sie bot den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, direkt mit den Kandidaten und der Kandidatin unseres Wahlkreises in Dialog zu treten, kritische Fragen zu stellen und sich ein umfassendes Bild von den politischen Positionen zu machen. Diese Veranstaltung hat offensichtlich nicht nur das Interesse geweckt, sondern auch das Verständnis für politische Prozesse und Entscheidungen gestärkt.

Ein besonders erfreulicher Aspekt der Schulwahl ist die klare Abgrenzung gegenüber extremen Parteien und Positionen. Die vergleichsweise niedrigen Ergebnisse der AfD und anderer extremer Gruppierungen zeigen, dass unsere Schülerinnen und Schüler sich für eine demokratische und tolerante Gesellschaft einsetzen. Dies steht im Kontrast zu den teilweise höheren Ergebnissen dieser Parteien bei der Bundestagswahl und verdeutlicht die Wirkung des intensiven politischen Austauschs an unserer Schule. Die Juniorwahl am Gymnasium Rutesheim zur Bundestagswahl 2025 war wie immer spannend und zeigt, dass politische Bildung und Engagement Hand in Hand gehen. Die Ergebnisse spiegeln das kritische Denken und den Wunsch nach einer fairen und offenen Gesellschaft wider, die unsere Schülerinnen und Schüler durch ihre Wahlentscheidung zum Ausdruck gebracht haben. Wir freuen uns auf viele weitere Veranstaltungen dieser Art, die das politische Bewusstsein unserer Schulgemeinschaft auch in Zukunft hoffentlich weiter fördern werden.

Ines Wagenplast
GK-Lehrerin

Beitragsbild oben: © Juniorwahl 2024